Quantcast
Channel: Technerd
Viewing all articles
Browse latest Browse all 28

Raspberry Pi – Die richtige und schnelle SD-Karte (mit Benchmark)

$
0
0

Schon etwas länger spiele ich mit dem Raspberry Pi in verschiedenen Einsatzzwecken herum. Verschiedene Serveraufgaben, als MediaCenter und zur Hausautomatisierung wurde der Kleine mittlerweile schon von mir benutzt. Der Raspberry Pi, oder die RPis haben teilweise Probleme mit einigen SD-Karten (siehe elinux.org). Da ich heute 4 verschiedene SD-Karten hier liegen habe, wollte ich diese SD-Karten testen und einen Benchmark durchführen. Welche SD-Karte ist also die ideale für den Raspberry Pi? Wieso überhaupt ein Benchmark? Diese Frage stellen sich wenige und so versucht man die schnellste Karte für den Raspberry Pi zu finden. Den größten spürbaren Unterschied macht die SD-Karte offenbar beim Start des Systems aus. Dabei ist nicht unbedingt das Benchmarkergebnis für die Bootzeit verantwortlich, aber dennoch ist vielleicht eine Korrelation erkennbar.

 Im eigentlichen Betrieb ist in meiner subjektiven Wahrnehmung nur schwer ein Unterschied feststellbar, außer man erwischt nun wirklich einen sehr langsamen Vertreter. Grund genug einmal genauer hinzusehen. Den Benchmark führe ich mit allen Karten am gleichen Rechner und am gleichen Raspberry Pi (Rev. 1 / 256MB RAM) durch. Als Kartenleser dient ein Rollei USB 3.0 Superspeed CR (Preis Amazon: 22,29€). Für den ersten Test ist der Kartenleser am Front-USB-Anschluss angeschlossen. Sicher keine optimalen Bedingungen, da “nur” USB 2.0 und Kabellänge auch Faktor für Geschwindigkeit. Ich teste die erste Karte also doppelt und dann beim zweiten Mal direkt an einem USB 3.0 Port.

Desweiteren teste ich die Bootgeschwindigkeit und nach Bedarf die Performance im System mit OpenElec (r13084). Hierzu ziehe ich ein entsprechendes Image auf die jeweilige SD-Karte, starte ein erstes Mal und fahre dann wieder runter. Beim zweiten Start messe ich die Zeit zwischen einstecken der Stromversorgung, bis zum kompletten Start.

Update: Ich spare mir weitere Messungen der Bootzeiten. Die schnellste Karte hat OpenElec in 48 Sekunden gestartet und die langsamste in 51 Sekunden. Die anderen Karten werden wahrscheinlich irgendwo dazwischen landen.

1. SanDisk Class 10 Ultra 8GB (Class 10)

Die erste im Rennen ist eine SanDisk Class 10 Ultra SDHC 8GB Speicherkarte (UHS-I, 30Mbps). (Preis Amazon: 7,80€)

Sandisk Ultra 8GB USB 3.0

Benchmark SanDisk Ultra Class 10 8GB an USB 3.0

Benchmark Front-USB

Benchmark SanDisk Ultra Class 10 8GB am Front USB 2.0

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Unterschied zwischen den beiden Messungen überrascht mich doch etwas. Von der Geschwindigkeit der Karte bin ich auch angetan. Der Aufdruck wirbt mit 30MB/s und die werden auch mehr oder weniger eingehalten.

2. SanDisk TransFlash Micro im SD-Adapter 512MB

Die zweite Karte im Test ist eine alte 512MB Transflash-Karte in einem SD-Kartenadapter. Sie dient mir hier quasi als Kontrollgruppe. Aufgrund der geringen Kapazität musste ich den Test mit anderen Einstellungen im Benchmarktool durchführen. Spontan konnte ich auch keine Bezugsquelle für eine solche Karte finden, aber das Ergebnis wird uns sicher auch davon überzeugen, dass niemand so eine Karte nutzen möchte.

Transflash 512MB an USB 3.0

Das Ergebnis bestätigt meine Vermutung. Die Karte stellt damit trotzdem eine ganz gute Kontrollgruppe dar. Mal schauen, wie sich die Karte im Betrieb schlägt.

Bootzeit: Leider kein Test möglich. Das Image erwartet eine größere SD-Karte.

3. Lexar SDHC 4GB (Class 4)

Dritte Karte im Test ist eine Lexar SDHC 4GB (Preis Amazon: 4,90€) Nur Class 4 und das spiegelt sich auch in den Benchmarkwerten wieder:

Lexar SDHC Class 4 in USB 3.0

Bootzeit: 51,8 Sekunden

4. Transcend SDHC 4GB (Class 6)

Die Transcend SDHC 4GB Class 6 (Preis Amazon: 5,39€) wurde mir seinerzeit von RS Components als empfohlene SD-Karte mit dem Raspberry Pi zugeschickt. Das ist schon etwas her, aber auch heute ist diese SD-Karte noch in dem Raspberry Pi – Shop von RS-Components zu finden. Dort allerdings mit 9,88€ deutlich teurer als über Amazon.

Transcend SDHC 4GB Class 6 an USB 3.0

 

5. SanDisk Extreme SDHC 4GB (Class 10)

In die SanDisk Extreme SDHC 4GB Class 10 (Preis Amazon: rund 11,00€ Achtung: Größere Modelle teilweise günstiger) stecke ich große Erwartungen. Extreme klingt irgendwie besser als Ultra, oder?

SanDisk Extreme 4GB Class 10 an USB 3.0

Im Lesen etwa auf gleicher Höhe mit der Schwester “Ultra”, doch dafür schreibend deutlich schneller. Die Unterschiede werden aber in der normalen RPi-Praxis nicht spürbar sein.

Bootzeit: ca. 48 Sekunden

Fazit:

Die getesteten Karten haben unterschiedlichste Ergebnisse hervorgebracht.

SD-Karte SanDisk Ultra SanDisk Extreme Transcend SanDisk TransFlash Lexar
Class 10 10 4 6
Geschwindigkeit Seq Lesen 47,24 47,19 23,58 7,202 22,48
Geschwindigkeit Seq Schreiben 25,99  39,79 11,73 3,058 7,473
Speicher 8GB 4GB 4GB 512MB 4GB
Preis 7,80€                                11,00€          5,39€ nicht verfügbar 4,90€

Ein Kaufempfehlung? Gibt es nicht wirklich. Ich selbst würde zu einer unterstützten Class 10 Karte greifen. Die Unterschiede sind zumindest innerhalb von OpenElec nicht wirklich spürbar und auch kaum messbar. Je nach Anwendung kann die Geschwindigkeit der Karte natürlich bedeutendere Ausmaße annehmen, aber in diesem Test mit OpenElec waren die sehr deutlichen Geschwindigkeitsunterschiede der Karten dann im Raspberry Pi nicht mehr bedeutend.

Meine Empfehlung: Wer ein MediaCenter aufsetzen will, der schaut primär auf den Preis und die Kompatibilität. Wer wirklich Lese- und Schreibgeschwindigkeiten der SD-Karte benötigt, der findet oben in den Benchmarks Anhaltspunkte. Ich würde wohl zur SanDisk Extreme greifen.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 28